So, nachdem ich jetzt lang genug ein Lieblingsthema vermieden habe, es aber eigentlich seit Jahrzehnten allgegenwärtig ist, zumindest bei mir und meinem Vater, wird es Zeit dieses auch hier der breiten Öffentlichkeit zur Schau zu stellen. Es geht um Sport. Um präziser zu sein, und wie könnte es bei Männern auch anders sein: Fussball. Noch genauer: Eintracht Frankfurt!

Ach du liebes bisschen, wie kommt er denn zu dem Verein? Auf diese Frage kann ich nur die Standardantwort geben (um es vor allem kurz zu halten): Einen Fussballverein sucht man sich nicht aus – den bekommt man vererbt! Hier darf man mich gerne zitieren. Es versteht sich von selbst, dass mein Vater dafür verantwortlich ist, dass ich nun seit bald 20 Jahren Eintracht Anhänger bin. Klar, und es gibt auch sicherlich Vereine die definitv mehr Erfolg nachzuweisen haben, als die SGE. Aber, als ich Fan wurde, da spielten bei der Eintracht ja noch so Legenden wie Anthony Yeboah, JayJay Okocha oder ein Uwe Bein.

Vorbei die schöne Zeit. Schon lange. Drei Abstiege später, mehrere Saisons mit Zitterfinalis hinter sich gebracht, werde ich was das Thema Eintracht betrifft ruhiger und gelassener. Klar kann ich mich noch tierisch über unterirdische Spiele aufregen und wild gestikulierend vor dem Fernseher rumspringen, aber nach dem Spiel stellt sich eigentlich recht schnell wieder Ruhe ein.

Und was schlechte Spiele und vor allem ne miese Saison bedeuten, dass hat ja selbst derjenige mitbekommen, der`s nicht so mit der Eintracht hält. Schon wieder 2.Liga! Und dass nach der besten Hinrunde des Vereins nach 17 Jahren. Da hängt man halt einfach die zweit schlechteste Rückrunde in der Geschichte der Bundesliga hinterher, um jeden Adler die Flügel zu stutzen.

Ok, das ganze ist jetzt schon ne Weile her. Und prognostizieren konnte man das eigentlich schon Monate davor. Soll heißen, dass ich genug Zeit hatte über den doch vorhandenen Schmerz hinwegzukommen. Und ein guter Freund mag mir verzeihen, wenn ich auf seine Anrufe und SMS keinen Laut von mir gegeben habe. Aber in `ner offenen Wunde bohrt man nicht. Da muss erst mal ein bisschen Zeit vergehen. Und das ist jetzt passiert.

Neuanfang. Alles auf Null. Neuer Trainer. Neue Spieler und Bruchi kriegt nen Sportmanager vor den Latz geknallt. Ich hab die neue Mannschaft noch nicht spielen gesehen, aber die Testspielergebnisse lassen für die neue Saison doch hoffen. Und so wie die Medien schreiben, ist der Fussball der gespielt wird auch wieder ansehnlich. Kurzpassspiel. Kombinationen. Nun, ich bin gespannt.

Auf jeden Fall wurde diese Woche das offizielle Mannschaftsfoto präsentiert. Grund genug für mich die neue Saison einzuläuten. Gut, dass neue Trikot mit der Zielscheibe auf der Brust ist für die Tonne -  da hatte die Eintracht schon bessere Designs am Start. Aber Trikotdesign ist auch wieder so ein Thema für sich.

In fünf Tagen gehts auf jeden Fall gegen Greuther Fürth und eine doch hoffentlich kurzweilige Zweitligasaison beginnt. Klar, auch ich würde gerne lieber Spiele in der ersten Liga anschauen, aber vielleicht erweist sich der Abstieg als eine gute Sache. Etwas, dass genau zur rechten Zeit gekommen ist.

Mir hatte die Mannschaft in der ganzen letzten Saison spielerisch nicht gefallen. Und wenns mir ums gewinnen gehen würde, dann wär ich wohl auch kein Fan der Eintracht. Ich will Kampf sehen. Spielerische wie technische Entwicklung. Einfach spüren das Leben in der Bude ist. Im Moment hab ich wieder das Gefühl dass wieder etwas geht. Und in einem Jahr, spielen wir dann hoffentlich wieder erstklassig – pünktlich zur Vergabe eines weiteren UEFA Champions League Platzes! Ach, bin ich entspannt…