bASICS
Rotated Relief Structures

Art: Relief und Körper
Kurs: 3-Dimensionales Gestalten
Dozent: Prof. Hernández-Castro
Werkzeug: Illustrator, Pappe, Sprühlack
Download: dokumentation-spidron.pdf

 

 

 

 

Zum Beginn des Projektes wurden zunächst einmal die Stichpunkte, die zum Thema „Rotated Relief Structures“ gegeben wurden, recherchiert. Dabei schien das Thema der „Spidron Systems“ am interessantesten und lehrreichsten. Es folgen einige Begriffserklärungen:

 

Spidron

Ein Spidron ist eine geometrische Form in der Ebene, die aus gleichschenkligen sowie gleichseitigen Dreiecken besteht (30°, 30°, 120°). Innerhalb des Körpers fällt eine Seite des regelmäßigen Dreiecks mit einer der Seiten eines gleichschenkligen Dreiecks zusammen, während dessen andere Seite die Hypotenuse des nächstanliegenden kleineren gleichschenkligen Dreiecks ist. Dieser Vorgang kann unendlich fortgesetzt werden, bis die Spitze des gleichseitigen Dreiecks, die als Ausgangspunkt der Konstruktion dient, den Vorgang beendet.

Spidron Belt

Ein Spidron Belt ist eine Form in der Ebene die aus einem regelmäßigen Hexagon, sechs regelmäßigen Dreiecken besteht, deren Seiten nach Außen hin vergrößert wurden und einem größeren Hexagon das die äußeren Eckpunkte der Dreiecke verbindet. Diese Anordung kann an den inneren wie äußeren Kanten anders gestaltet werden.

 

Nach erstem Konstruieren und Ausprobieren wurde jedoch schnell klar, dass eine „normale“ Konstruktion des Spidron nicht möglich ist, da der Vorgang der aneinanderliegenden Dreiecke unendlich fortsetzbar ist. Man entschloss sich deshalb die Mitte des Spidrons neu zu konstruieren, so dass sowohl der Spiralcharakter des Endmoduls beibehalten wird, aber auch das Bauen des Moduls nicht zu schwer ausfällt.

Der Spidron Arm musste also den Vorstellungen angepasst werden. Es wurde beschlossen den Vorgang der aneinanderliegenden Dreiecke dreimal durchzuführen, damit noch genug Platz für die Konstruktion der Spitze vorhanden war.

Durch das Montieren der nun entwickelten Spidron Arme, entsteht ein neues Teilmodul – das Spidron Nest. Dieses ist eine flächige Anordnung von regelmäßigen, verschachtelten Hexagons und sechseckigen Sternen, welche in eine räumliche Anordnung umgestaltet werden können und aus halben Spidrons bestehen. Man kann diese Formation der Spidrons aber auch als eine Abfolge von verschachtelten, sich ähnelnden Spidron Kreisen, die sich aus Spidron Belts zusammensetzen, beschreiben.

Mit dem weiteren Montieren von drei Spidron Nestern entsteht das Endmodul des Reliefs. Dabei handelt es sich um ein Modul das nur eine Rolle bei der Montage der einzelnen Spidron Nester spielt und dabei ensteht. Durch die Färbung in die drei verschiedenen Farben Grün, Schwarz und Weiß, tritt die Spiralenform des Moduls besser hervor. Die Farbwahl spielte jedoch keine tragende Rolle.

Zusätzlich zum Relief wurden mehrere Spidron Module zu einem platonischen oder archimedischen Körper konstruiert. Der Grad der Plastizität eines Spidron Nestes ist unaufhörlich „regulierbar“. Damit ist gemeint, dass die Winkel zur Grundfläche, welche der Körper besitzt wenn die Kanten nicht gedreht sind,  zu den anliegenden Seiten fortlaufend während der Umformung geändert werden können.

Wenn die Form physisch eingeschlossen wird, ändert sich auch die Form des Loches in der Mitte unaufhörlich. Das erlaubt dem Spidron Nest bei Formänderungen solch eine reiche Vielfalt von Körpern anzunehmen. Die Außenränder der Nester, welche in einigen Stellungen von der Grundebene wegzeigen, schaffen Anordnungen die sich einander gleichen. Dadurch dass die Löcher im Zentrum eines Spidron Nests, wie in diesem Fall, immer anders konstruiert werden können, enstehen immer wieder verschiedene raumfüllende Formen.